blog 23. Januar 2019

Bücher ausleihen mit RFID - immer mehr Büchereien stellen um

Bücher ausleihen mit RFID – immer mehr Büchereien stellen um

In immer mehr Städten und Gemeinden in Deutschland wird das Ausleihen von Büchern in der Bücherei vollautomatisch erledigt. Praktisch und einfach ist das Ausleihen dank RFID-Chip, loben die einen. Andere sehen in der neuen Form der Buchausleihe hingegen einen weiteren Schritt weg vom persönlichen Gespräch. Zudem sind einmal mehr Arbeitsplätze in Gefahr, denn wo die Kunden ihre Bücher selbst ausleihen können, sind Angestellte nicht mehr notwendig.

Neue Systeme

Bücher ausleihen mit RFID - immer mehr Büchereien stellen um
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Gab es die Ausleihe in den Stadtbibliotheken in einigen großen Städten zunächst nur als Versuch, sind es heute immer mehr auch kleine Gemeinden, die auf das neue System umstellen. Immer öfter stehen die Bürger vor einer geschlossenen Stadtbücherei, die gerade das neue RFID-System einbaut, was es den Kunden einfacher machen soll, sich Bücher auszuleihen. Tatsächlich funktioniert die automatische Ausleihe einfach, schnell und sehr präzise. Der Kunde legt seinen Bücherei-Ausweis zusammen mit den Medien, die er ausleihen möchte, auf ein gekennzeichnetes Feld und nur wenige Sekunden später ist die Ausleihe abgeschlossen. Die Rückgabe der Bücher erfolgt nach einem ähnlichen Prinzip und auch hier sind Angestellte nicht mehr notwendig.

Den Überblick behalten

Für die Büchereien hat das neue RFID-System viele Vorteile. Durch das automatische Einlesen des Kundenausweises sehen die Büchereien, wie viele Kunden sie haben und wann die Bücherei besonders gut besucht wird. Wichtiger ist es aber, einen kompletten Überblick zu bekommen, welche Medien im Angebot sind. Ohne RFID war es schwer, festzustellen, welche Bücher, DVDs oder CDs besonders gerne ausgeliehen werden und was sich eher als „Ladenhüter“ entpuppt. Dank des RFID-Systems ist es jetzt einfach, den Bestand durchzuschauen und Medien, die nicht mehr so stark gefragt sind, herauszunehmen. So wird Platz für neue, attraktive Medien geschaffen.

Auch außerhalb der Öffnungszeiten

Viele Stadtbüchereien haben die Umstellung auf das neue RFID-System genutzt und kundenfreundlich umgebaut. Je nach Größe der Bücherei gibt es mehrere Ausleih-Terminals und ebenso mehrere Terminals für die Rückgabe der Bücher. Einige Büchereien sind jedoch schon einen Schritt weiter und bieten ihren Kunden eine Rückgabe der Bücher auch außerhalb der Öffnungszeiten an. Die kleinen Büchereien hoffen, dass der vollautomatische Prozess der Ausleihe und Rückgabe den Mitarbeitern mehr Zeit für ein persönliches Kundengespräch lässt. Vielfach ist aber leider das Gegenteil der Fall. Vor allem die kleinen Gemeinden, in denen das Geld knapp ist, nutzen die Umstellung auf das RFID-System in der Leihbücherei, um Angestellte zu entlassen. Sie sind kostenintensiver als das vollautomatische Modell, das lediglich in der Anschaffung viel Geld kostet.

Zuschuss von den Ländern

In einigen Bundesländern beteiligt sich das Land an den Kosten für den Umbau der Büchereien. Eine Stadtbücherei in einer Stadt wie Emmerich muss rund 90.000 Euro für den Umbau investieren. Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt davon immerhin 60 Prozent.

Das digitale Zeitalter macht auch vor den Stadtbüchereien nicht Halt. Was in vielen Universitätsbibliotheken schon lange die Regel ist, kommt jetzt auch in den Stadtbüchereien an: die vollautomatische Ausleihe und Rückgabe mittels RFID-Chip. Für die Kunden der Bücherei bedeutet das: Sie können ihre Bücher schneller ausleihen und auch wieder abgeben. Für viele Angestellte hingegen heißt das: Sie sind arbeitslos, da das RFID-System ihre Arbeit übernimmt.

Tommy Weber