blog 25. November 2020

Der RFID-Chip unter der Haut - Fortschritt oder Horror?

Der RFID-Chip unter der Haut – Fortschritt oder Horror?

Viele glauben an die sogenannte digitale Transformation des Menschen und einige verdienen sogar Geld damit. Ein RFID-Chip unter der Haut ist Teil dieser Transformation, denn diese Technologie wird als Fortschritt für die Zukunft gefeiert. Dieser Chip, der unter die Haut gespritzt wird, soll das Leben leichter machen, heißt es. Der Chip bedeutet die totale Überwachung, sagen die Skeptiker und verweisen auf die vielen Gefahren. Ist es wirklich einfacher, mit dem RFID-Chip unter der Haut zu leben?

Der RFID-Chip unter der Haut und die Vorteile

Wer den Zukunftsforschern Glauben schenkt, hat durch den kleinen Chip mit RFID-Technik unter der Haut nur Vorteile. Bezahlt wird in naher Zukunft nur noch mit einer Handbewegung und auch die Tür lässt sich mit einer kleinen Bewegung öffnen. Bargeld und Schlüssel gehören der Vergangenheit an und selbst die Daten, die sich normalerweise auf der Krankenkassenkarte befinden, sind auf dem kleinen Chip gespeichert. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt an Vorteilen, die die Entwickler als Zukunft für die RFID-Technologie sehen. Die Einsatzmöglichkeiten sind nach ihrer Meinung unerschöpflich und für sie ist der Chip zwischen Daumen und Zeigefinger gelebter Fortschritt. Der RFID-Chip unter der Haut soll die Menschen toleranter und offener für den technischen Fortschritt machen, was immer mehr Menschen so jedoch nicht annehmen wollen.

Das sagen die Skeptiker

Der RFID-Chip unter der Haut - Fortschritt oder Horror?
depositphotos.com / 376822922@Muqamba

Es gibt keine Nachteile, sagen die Entwickler und Hersteller der RFID-Chips, die Mehrzahl der Deutschen sieht das allerdings ganz anders. Sie haben Angst, zu einem „gläsernen Menschen“ zu werden, sie sehen nicht die Bequemlichkeit, sondern die dunklen Seiten dieses Fortschritts. Hat das Ganze etwas mit Verschwörungstheorien zu tun oder sind die Sorgen begründet? Ganz unbegründet sind die Sorgen nicht, bei neuen Technologien lauern immer Risiken. Menschen, die sich diese Technik zunutze machen, um anderen Menschen zu schaden, wird es immer geben. Dies ist auch bei der modernen RFID-Technik der Fall. Selbst wenn der Chip nicht unter die Haut kommt, wird vor den Gefahren gewarnt. Karten, die diesen Chip tragen, lassen sich mit dem Smartphone auslesen, persönliche Daten, aber vor allem Kontodaten werden auf diese Art gestohlen. Autoschlüssel mit RFID-Technik lassen sich klonen und der Autodiebstahl wird damit zum Kinderspiel. Aufgrund dessen ist es also nicht weiter verwunderlich, dass immer mehr Menschen den Chip unter der Haut ablehnen.

Viele tragen den Chip bereits

Geschätzt tragen 2000 bis 3500 Deutsche den Chip unter der Haut, aber nicht jeder will den Chip auch behalten. Selbst wenn sich die Aufzugtüren wie von Geisterhand öffnen und das Kramen nach dem Schlüssel entfällt – es bleibt immer ein komisches Gefühl zurück. Die Hersteller sind jedoch zuversichtlich, dass es bald mehr Menschen mit Chip geben wird, sie glauben eben an die Zukunft.

Fazit zum RFID-Chip unter der Haut

In anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise in Schweden, ist der Chip unter der Haut längst zur Realität geworden. Dort gibt es sogenannte „Implantierpartys“, wie es hierzulande „Tupperpartys“ gibt. Auf diesen Partys lassen sich gleich mehrere Dutzend Menschen zwischen Wein, Bier, Salzstangen und Häppchen den Chip in der Größe eines Reiskorns in die Hand spritzen. In vielen Firmen ist es eine Selbstverständlichkeit, einen Chip zu tragen. Davon ist Deutschland allerdings noch weit entfernt.

Tommy Weber