Mit einem RFID-Bändchen bargeldlos beim Festival bezahlen
Die Sommerzeit ist auch die Zeit der Festivals. Die Fans der elektronischen Musik treffen sich am Niederrhein in Weeze und wer harte Rockmusik mag, der sollte in Wacken dabei sein. Das sind allerdings nur zwei Festivals, es gibt noch viel mehr Musik und gute Laune im Rahmen eines Festivals und immer öfter wird „cashless“, also bargeldlos bezahlt. Die RFID-Technik spielt dabei eine immer größere und wichtigere Rolle.
Sicher und einfach
Auf Festivals mit bargeldloser Zahlung bekommen die Besucher am Eingang ein Festivalbändchen, in das ein RFID-Chip integriert ist. Das Bändchen mit dem Chip sorgt für kürzere Warteschlangen beim Bier holen und macht die Festivals sicherer. Jedoch kommt der Betreiber eines Festivals auf diese Weise sehr schnell und einfach an die Daten der Besucher. Obwohl das bekannt ist, boomt dieser Trend auf den zahlreichen Festivals, denn er macht den organisatorischen Teil eines Festivals um einiges einfacher. Eine gute Sache ist das RFID-Bändchen aber auch für die Gäste, denn keiner muss mehr einen Geldbeutel mit auf das Festival nehmen. Langfinger, die sich bekanntlich überall dort aufhalten, wo viele Menschen sind, haben somit keine Chance mehr.
Nicht überall ein Erfolg
Erste Versuche, das bargeldlose Bezahlen mittels RFID-Chip auf einem Festival zu etablieren, scheiterten. 2012 gab es einen Versuch auf dem „Hurricane Festival“ in Scheeßel, der aber schon vor Beginn des Festivals scheiterte. 2015 unternahmen die Festivalbetreiber einen erneuten Versuch, jedoch standen sie, wie auch ein Jahr später, vor den gleichen technischen Problemen. Auf anderen Festivals war die Einführung des Bändchens mit RFID-Chip hingegen ein Erfolg. So beispielsweise auf dem „Splash!“ Festival am Stausee Oberrabenstein bei Chemnitz oder dem „Helene Beach Festival“ in Frankfurt an der Oder.
Wie funktioniert das Bändchen mit RFID-Chip?
Festivals, die mit den praktischen Bändchen arbeiten, die mit einem RFID-Chip ausgestattet sind, haben einen Partner, der die passende Technologie liefert. Im Grunde funktioniert das Ganze sehr einfach, aber sehr effizient. Der Besucher kauft sich eine Eintrittskarte für ein Festival, erstellt seinen persönlichen Festival-Account und lädt ein Guthaben auf das Bändchen mit dem Chip. Während des Festivals besteht die Möglichkeit, entweder mit der EC-Karte oder mit Bargeld weiteres Geld auf den Chip zu laden. Je nachdem, wie der Festivalbetreiber es handhabt, erhält er so die persönlichen Daten der Besucher. Wenn das Festival läuft, sammelt der RFID-Chip Informationen, wann die Besucher was und wo konsumiert haben. Wenn am Ende des Festivals noch Geld auf dem Chip ist, wird das meist gegen eine Gebühr zurückerstattet, vorausgesetzt die Kontodaten sind hinterlegt.
Viele Festivalbesucher sind mit dem Bändchen und dem RFID-Chip einverstanden, da vieles einfacher wird. Ebenso viele haben aber auch Angst, dass ihre Daten in die falschen Hände kommen. Aus welcher Entfernung die Daten auf einem Chip auslesbar sind, hängt beispielsweise immer von der Art des jeweiligen Chips ab. Handelt es sich um eine einfache Technik, speichert der Chip alle relevanten Daten und diese Daten bleiben dann dort. Der Nutzer des Bändchens kann am Ende des Festivals selbst dafür sorgen, dass der Chip und mit ihm auch alle gespeicherten Daten zerstört werden.
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