Wie ein Strichcode und RFID das Einkaufen revolutionieren
Die ältere Generation kann sich wahrscheinlich noch an die Registrierkassen im Tante-Emma-Laden erinnern. Die Kassiererin gab die Preise mit der Hand ein und die Kasse errechnete die Summe, die der Kunde zahlen musste. Das war umständlich und dauerte ziemlich lange. Heute ist das Kassieren ein einfacher Vorgang, bei dem die Kassiererin die Artikel über einen Scanner zieht. Das geht schnell und ist sicher. Möglich ist das Scannen aber erst seit der Erfindung des Barcodes, der beim Einkaufen in der Zukunft zusammen mit RFID-Technik die Hauptrolle spielt.
Der Onlinehandel als Vorreiter
Der weltweit größte Onlinehändler möchte den Einkauf neu erfinden und einen Laden schaffen, der ohne Angestellte auskommt. In einer nicht fernen Zukunft tragen alle einen RFID-Chip unter der Haut und wenn sie ein Geschäft betreten, dann erfolgt ein automatischer Scan. Nach dem Einkauf verlassen die Kunden den Laden und die Rechnung wird vom Konto abgezogen. Es gibt keine Kassen mehr und keine Mitarbeiter, die die Waren einscannen. RFID-Technik macht diesen Einkauf der Zukunft möglich, eine Technik, die heute in diesem Bereich schon zum Einsatz kommt. Das hat drastische Auswirkungen für die Arbeitswelt, wie das vor gut 40 Jahren schon einmal der Fall war.
Ein großer Erfolg
Noch mehr Informationen
Dass ein RFID-Chip deutlich mehr Informationen speichern kann als ein Barcode, macht den kleinen Chip für den Einzelhandel besonders interessant. Durch RFID-Technologie wird unter anderem die Logistik im Handel vereinfacht, da nicht nur eine Produktart oder ganz konkret ein einzelnes Produkt identifiziert wird. Dazu kommt der Vorteil, dass der Code per Funk einlesbar ist, ein Sichtkontakt ist nicht mehr nötig. Das macht es, zumindest rein theoretisch möglich, einen bestimmten Artikel zu verfolgen, auch über den Kassenvorgang hinaus. Angeblich hat der Branchenriese Amazon diese moderne RFID-Technik bereits zum Patent angemeldet. Ob Amazon die Technik schon nutzt, dazu schweigt der Konzern sich jedoch aus.
Ob wir eines schönen Tages in einem Geschäft einkaufen, in dem es nur noch Kunden und keine Angestellten mehr gibt, das steht noch in den Sternen. Ganz von der Hand zu weisen ist dieses Szenario aber nicht. Aus Sicht der Händler wie Amazon ist der voll automatisierte Laden ein Ziel für die Zukunft. Die Ideen sind da und mit „Amazon Go“ arbeitet das Unternehmen an einem solchen Supermarkt und im nächsten Jahrzehnt sollen 2000 Filialen entstehen. Der erste Laden ist in Seattle geplant, dort wird sich dann zeigen, ob die Verbraucher das Geschäftsmodell der Zukunft annehmen oder ablehnen. Spannend ist jedoch schon heute, wie sich das Geschäftsmodell auf die Preise auswirken wird.
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