blog 28. September 2018

Unbemannte Geschäfte - ein Zukunftsmodell dank RFID-Technik

Unbemannte Geschäfte – ein Zukunftsmodell dank RFID-Technik

Die Ladenöffnungszeiten sind zwar flexibel, aber trotzdem schaffen es viele einfach nicht innerhalb dieser Öffnungszeiten, einkaufen zu gehen. Grundsätzlich, wenn etwas Wichtiges im Haushalt fehlt, sind die Geschäfte schon geschlossen, weil es Wochenende oder spät am Abend ist. Die Lösung sind Geschäfte, die 24 Stunden rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche geöffnet haben. Angestellte brauchen diese Geschäfte nicht, alles was benötigt wird, ist ein Smartphone. Dank moderner RFID-Technik und den entsprechenden Apps sind die unbemannten Stores eine direkte Konkurrenz zur Tankstelle und zum Kiosk um die Ecke.

Die App ersetzt die Angestellten

Unbemannte Geschäfte - ein Zukunftsmodell dank RFID-Technik
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Auch wenn viele vielleicht den Internetriesen Amazon als Vorreiter für die unbemannten Geschäfte sehen, diese Rolle übernimmt ein IT-Techniker aus Schweden. Robert Ilijason eröffnete schon Anfang 2016 in der südschwedischen Stadt Viken ein Geschäft ohne Angestellte, das er „Näraffär“ nannte. Das Geschäft mit 45 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet 450 Dinge für den täglichen Bedarf. Medikamente, Alkohol und Zigaretten hat der Shop aber nicht im Sortiment, denn sie bieten einen zu großen Anreiz für Diebe. Im schwedischen Shop läuft alles über das Smartphone. Die Tür öffnet sich mit einem QR-Code, die Waren scannen sich selbstständig ein und die Rechnung bekommt der Kunde monatlich. Über das Smartphone haben die Kunde zudem die Möglichkeit, Wünsche zu äußern, welche Produkte sie gerne im Laden sehen wollen.

Das Konzept kommt gut an

Der Laden ohne Angestellte ist ein großer Erfolg und so bekam Robert Ilijason ein Kaufangebot. Das Unternehmen Wheelys, das bisher mit kleinen Cafés auf Rädern von sich reden machte, kaufte  „Näraffär“ und brachte „MobyMart“ auf den Markt. Mit dem „MobyMart“ geht ein unbemannter Laden auf Reisen, der flexibel und mobil ist. Der Erste dieser autonomen rollenden Stores kam 2017 in Shanghai auf die Straße. Ein „MobyMart“ ist ungefähr so breit wie ein Lieferwagen und etwas länger als ein Kleinlaster. Mit einer passenden App können die Kunden sehen, wo der Wagen aktuell ist und ihn dann zu einem bestimmten Parkplatz beordern. Dann begrüßt der digitale Assistent die Kundschaft und der Verkauf kann beginnen. Ist ein Artikel knapp, dann fährt der Shop selbst zum Lager, um Nachschub zu holen.

Viele neue Konzepte

Nicht nur in Schweden und in Shanghai gibt es neue Konzepte, die mit einer App und moderner RFID-Technik arbeiten. In Japan läuft ein Test mit den Convenience-Stores „Lawson“, auch der Auchan, ein französischer Betreiber von Supermärkten, launchte im Frühling ebenfalls auf den Straßen von Shanghai die „BingoBox“. Die chinesischen Konzepte wie „Wahaha“ oder das „Tao Café“ setzen auf Gesichtserkennung und auf registrierte Nutzer.

Können autonome, vollautomatische Läden, die mit App und RFID arbeiten, die Versorgung in ländlichen Regionen verbessern? Experten sind einig, dass dies nicht möglich ist, denn unter anderem fehlen die technischen Voraussetzungen. Dazu kommt, dass auf dem Land viele ältere Menschen leben, die bei ihrem Einkauf Beratung und Unterstützung brauchen. Die unbemannten Läden müssten technisch so perfekt ausgestattet sein, dass die Einkäufer sie mit nur wenig technischem Know-how bedienen können. Auch die Ablehnung durch den Kunden, der in einem unbemannten Laden nur einen weiteren „Datensammler“ sieht, steht einem flächendeckenden Modell im Weg.

Tommy Weber