RFID bei Veranstaltungen

RFID bei Veranstaltungen

Bei großen sportlichen Events mit einer Vielzahl an Teilnehmern wie Marathonläufen beispielsweise, werden die Läufer mit einem Transponder ausgestattet, die in diesem Fall den Transponder an den Schnürsenkeln der Laufschuhe angebracht werden. Die Verwendung der RFIDTechnologie soll den Nachteil der Läufern in den hinteren Reihen ausgleichen. Denn in der Regel werden bei hohen Teilnehmerzahlen, die hinteren Läufer erst verspätet die Startlinie überqueren, obwohl mit dem Startsignal die Zeit gemessen wird. Die entsprechenden Leseantennen werden in dünne Tartan-Matten eingegossen und sind somit gegen jegliche Witterung geschützt. Beim Passieren dieser Matten können ziemlich genaue Zeiten der jeweiligen Läufer erfasst werden.

Praxisbeispiel 1: RFID bei Autorennen

Es gibt Autorennen, die stellen nicht nur das Fahrwerk, sondern auch das Durchhaltevermögen echter Motorsportfans auf die Probe – wie beim weltbekannten 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Auch die Veranstalter dürften anhand des Sportwagen-Marathons besonders gefordert sein. Zum Beispiel bei der Zeitnahme: Runde für Runde muss die aktuelle Zeit jeder Startnummer notiert und anschließend ausgewertet werden. Denn nach dem Rennen wollen die Fahrer und Fans natürlich sofort wissen, wie es ausgegangen ist. Und sie erfahren es auch.

Dank RFID. In Le Mans wird heute jedes Fahrzeug mit einem kleinen, sehr leistungsfähigen RFID-Sensor ausgestattet, der einen eindeutigen Identifizierungscode besitzt. Auf der Rennstrecke befinden sich mehrere Lesegeräte, die in Form einer Rahmenantenne in die Fahrbahn eingelassen sind. Sobald ein Fahrzeug darüber fährt, empfängt die Antenne die nötigen Informationen und leitet die Daten an ein Computersystem weiter. Runde für Runde werden die aktuellen Zeiten und Geschwindigkeiten von bis zu 12 Fahrzeugen gleichzeitig erfasst. Dabei arbeitet das RFID-System extrem genau. So weiß man nach dem Rennen sofort, wer der Sieger ist und kann auch noch alle Rundenergebnisse einzeln vergleichen. Streit über das richtige Ergebnis kommt so bestimmt nicht auf!

Praxisbeispiel 2: RFID Eintrittskarten

Befürchtungen gab es vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 einige. Die deutsche Mannschaft könnte frühzeitig ausscheiden zum Beispiel. Dazu kam es ja bekanntermaßen erst im Halbfinale. Auch um die Eintrittskarten gab es viel Wirbel. Angst, sein Ticket zu verlieren und nicht dabei sein zu können, musste allerdings niemand haben.

Denn die Karten enthielten RFID-Transponder, auf denen fortlaufende Seriennummern gespeichert waren. Das heißt: Die Eintrittskarten waren höchstpersönlich auf den Käufer ausgestellt. Im Fall eines Verlustes wurde das verloren gegangene Ticket sofort gesperrt und der Besitzer bekam Ersatz. Auch die Sicherheit in den Stadien wurde mit RFID erhöht. Die Stadionordner konnten den Transponder auf der Eintrittskarte auslesen und mit den Käuferangaben abgleichen. Wer nicht auf der Karte draufstand, konnte dann auch nicht ins Stadion rein. Und weil es so schön war, verwenden jetzt immer mehr Fußball Bundesligavereine solche Tickets. Zum Beispiel der Hamburger SV, Schalke 04 oder der 1. FC Köln. Man muss also kein Prophet sein, wenn man davon ausgeht, dass die WM 2010 wieder mit RFID-Technologie angepfiffen werden wird.

Tommy Weber