blog 9. Januar 2019

Wie die Airlines mit RFID Gepäckstücke wiederfinden möchten

Wie die Airlines mit RFID Gepäckstücke wiederfinden möchten

Für viele Reisende beginnt die Traumreise mit einem echten Albtraum, nämlich dann, wenn das Gepäck verloren geht. Weltweit gehen jedes Jahr knapp 23 Millionen Taschen, Koffer und Rucksäcke auf Flughäfen verloren und die meisten sind unwiderruflich verschwunden. Das wollen die Fluggesellschaften jetzt ändern, und zwar mit der Hilfe von RFID-Technik. Das Ziel ist klar definiert: Jedes Gepäckstück soll überall auf dieser Welt auffindbar sein und das ohne Verzögerungen und Probleme.

Mit nur einem Chip

Wie die Airlines mit RFID Gepäckstücke wiederfinden möchten
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Die Airlines sind fest entschlossen, den Verlust von Gepäckstücken deutlich zu reduzieren. Dazu nutzen sie in Zukunft über Funkwellen lesbare RFID-Chips. Schon im kommenden Jahr wollen die großen Fluggesellschaften mit einer flächendeckenden Ausstattung beginnen, so der Airlineverband IATA. Wenn sich die Mitglieder der IATA im Sommer zu einer Vollversammlung in Südkorea treffen, wollen sie den Beschluss verkünden. Die Airlines beabsichtigen, bis 2020 mindestens die Hälfte des Gepäcks ihrer Passagiere mit einem RFID-Chip ausstatten. 2023 sollen es dann alle Taschen und Koffer sein. Die IATA ist in 120 Ländern weltweit vertreten und ihr gehören 290 Fluggesellschaften an, worunter sich auch die Lufthansa befindet.

Einfach zu integrieren

Die Fluggesellschaften haben bereits konkrete Vorstellungen, wie der RFID-Chip an den Gepäckstücken angebracht wird. Die Koffer und Taschen bekommen beim Einchecken eine Banderole mit einem integrierten Strichcode. Lesegeräte, die es unter anderem an den Gepäckbändern, in den Gepäckhallen und beim Be- und Entladen geben soll, registrieren das Gepäck dann automatisch. Schon heute gibt es an vielen Flughäfen die Möglichkeit, die Gepäckstücke der Reisenden zu scannen. Die Neuerung erlaubt es den Airlines jedoch festzustellen, wo sich welches Gepäckstück zu welcher Zeit befindet. Wird ein Teil fehlgeleitet, ist das sofort sichtbar und der Vorgang wird gestoppt. So gelingt es, den Koffer an den richtigen Flughafen zu schicken, und zwar noch bevor der Passagier seinen Koffer als vermisst meldet. Kommt es trotzdem zu einer Fehlleitung, sind Taschen und Koffer schneller wieder bei ihren Besitzern.

Flughäfen und Airlines müssen investieren

Die amerikanische Fluggesellschaft Delta Airlines gehört zu den Pionieren, wenn es um den Gepäckschutz per RFID-Chip geht. Delta bietet seinen Passagieren eine App an, mit der sie auf dem Smartphone den Verbleib von Taschen und Koffern verfolgen können. Langfristig denkt die Fluggesellschaft darüber nach, personifizierte RFID-Etiketten anzubieten, die die Passagiere immer wieder verwenden können. Bereits zu Hause befestigen die Reisenden dann die Etiketten an ihrem Gepäck und können so die Reise des Koffers nachverfolgen. Von diesen Überlegungen ist die Lufthansa noch weit entfernt. Die größte deutsche Fluggesellschaft hüllt sich in Schweigen, wenn es um die neue RFID-Technik geht. Zwar müssen die Airlines sowie die Flughäfen in die Technik investieren, aber sie sparen dabei auf lange Sicht gesehen mehrere Milliarden US-Dollar.

Es ist im Interesse der Reisenden, wenn an den internationalen Flughäfen weniger Gepäck verloren geht. Die Airlines profitieren ebenfalls von der neuen RFID-Technik. Sie sparen Zeit und letztendlich auch viel Geld, wenn sie die Gepäckstücke ihrer Kunden mit Banderolen ausstatten, die einen RFID-Chip haben. Auf diese Weise kann jede Airline ihren Passagieren garantieren, dass ihr Gepäck pünktlich auf dem gleichen Flughafen landet.

Tommy Weber